Die Tourismusbranche in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten einen enormen Wachstum erlebt und ist zu einem wichtigen Wirtschaftszweig geworden. Allerdings hat die Klimakrise zunehmend Auswirkungen auf die Branche, und es stellt sich die Frage, wie sich diese in den kommenden 20 Jahren verändern wird. In diesem Beitrag werde ich untersuchen, welche Angebote nicht mehr wirtschaftlich sein werden, welche neuen Angebote hinzukommen werden, wie sich Geschäftsmodelle verändern werden und welche konkreten Beispiele es gibt. Dabei werde ich auf verschiedene Quellen zurückgreifen, um eine umfassende Analyse zu gewährleisten.
Einfluss der Klimakrise auf die Tourismusbranche in Deutschland
Zum einen sorgen Wetterextreme wie Dürren, Hitzewellen, Stürme oder Überschwemmungen für erhebliche Beeinträchtigungen und Schäden an den touristischen Infrastrukturen, Gebäuden und Freizeiteinrichtungen. Zum anderen verändert sich das Reiseverhalten der Gäste, da diese zunehmend auf umweltfreundliche und nachhaltige Alternativen setzen.
Darüber hinaus wird der Klimawandel auch in Zukunft Auswirkungen auf die Tourismusbranche haben. So wird der Anstieg der Temperaturen und der damit einhergehende Meeresspiegelanstieg die Küstenregionen Deutschlands beeinflussen und die Attraktivität von Stränden, Badeorten und Küstenstädten verringern. Auch der Skitourismus wird durch den Mangel an Schnee und das Abschmelzen von Gletschern in den Alpen stark beeinträchtigt. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Tourismusbranche in Deutschland vor großen Herausforderungen steht.
Angebote, die nicht mehr wirtschaftlich sein werden
Die Auswirkungen der Klimakrise werden dazu führen, dass einige Angebote in der Tourismusbranche nicht mehr wirtschaftlich sein werden. Dazu gehören beispielsweise:
- Klimaunfreundliche Verkehrsmittel: Flugreisen werden aufgrund der CO2-Emissionen immer unattraktiver und teurer werden. Auch Kreuzfahrten werden unter dem wachsenden Bewusstsein für die Umweltauswirkungen leiden. Langfristig werden umweltfreundlichere Alternativen wie Bahnreisen oder Elektromobilität eine größere Rolle spielen.
- Massentourismus: Der Massentourismus wird zunehmend kritisch betrachtet, da er zu Überlastungen und Umweltbelastungen führt. Destinationen wie Mallorca oder die Ostseeinseln werden daher in Zukunft weniger von Massentouristen frequentiert werden.
- Tourismus mit Einwegprodukten: Der Verzicht auf Einwegprodukte wird auch in der Tourismusbranche immer wichtiger werden. Angebote wie All-Inclusive-Hotels, die täglich große Mengen an Einweggeschirr, Plastikflaschen oder Verpackungen produzieren, werden langfristig weniger gefragt sein.
- Touristische Attraktionen, die Tierquälerei beinhalten: Attraktionen wie Zoos, Delfinarien oder Elefantenreiten werden zunehmend kritisch betrachtet und ethisch in Frage gestellt. Auch in Deutschland werden derartige Angebote bereits diskutiert und es ist damit zu rechnen, dass sie in Zukunft weniger wirtschaftlich sein werden.
Neue Angebote, die hinzukommen werden
Die Klimakrise erfordert auch innovative und nachhaltige Angebote in der Tourismusbranche. Dazu gehören beispielsweise:
- Nachhaltige Unterkünfte: Immer mehr Gäste achten bei der Wahl ihrer Unterkunft auf nachhaltige und umweltfreundliche Kriterien. Dazu gehören beispielsweise Hotels mit energetischer Selbstversorgung, Bio-Restaurants und Unterkünfte, die aus natürlichen Materialien gebaut wurden.
- Aktivitäten in der Natur: Wandern, Fahrradfahren oder Kanufahren sind Aktivitäten, die in der Natur stattfinden und keine oder nur geringe Umweltauswirkungen haben. Diese Angebote werden in Zukunft eine größere Rolle spielen.
- Klimaneutrale Angebote: Umweltfreundliche Verkehrsmittel und klimaneutrale Angebote werden in Zukunft immer wichtiger werden. Dazu gehören beispielsweise Bahnreisen oder klimaneutrale Flüge sowie Hotels, die ihren CO2-Fußabdruck minimieren oder kompensieren.
- Digitale Angebote: Durch die Digitalisierung wird es in Zukunft möglich sein, auch virtuelle Reiseangebote anzubieten. So können beispielsweise virtuelle Touren oder Online-Events angeboten werden, die Gästen ein authentisches Reiseerlebnis vermitteln, ohne dass diese physisch anwesend sein müssen.
Geschäftsmodelle werden sich verändern
Die Klimakrise erfordert auch eine Veränderung der Geschäftsmodelle in der Tourismusbranche. Dazu gehören beispielsweise:
- Nachhaltige Wertschöpfungsketten: Immer mehr Unternehmen achten bei der Gestaltung ihrer Wertschöpfungsketten auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. So müssen beispielsweise Hotels auch bei der Wahl ihrer Lieferanten und Dienstleister darauf achten, dass diese nachhaltig produzieren.
- Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren: Die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren wird in Zukunft eine größere Rolle spielen. So können beispielsweise Angebote wie Stadtführungen oder kulinarische Touren in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern gestaltet werden.
- Veränderung der Geschäftsmodelle: Unternehmen in der Tourismusbranche müssen ihre Geschäftsmodelle anpassen, um langfristig wirtschaftlich zu bleiben. Dazu gehören beispielsweise die Umstellung auf nachhaltige Angebote oder die Investition in erneuerbare Energien.
Konkrete Beispiele
Es gibt bereits einige konkrete Beispiele für Unternehmen, die erfolgreich auf nachhaltige Angebote setzen. Dazu gehören beispielsweise:
- Die Deutsche Bahn ist verglichen mit Fliegen und Auto fahren das umweltschonendste Transportmittel. Die Deutsche Bahn bemüht sich seit vielen Jahren um eine umweltfreundlichere Transportlösung und hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und umweltfreundlicher zu werden.
- Das Unternehmen „Green Pearls“ hat sich auf nachhaltige Unterkünfte spezialisiert und bietet eine Plattform für umweltfreundliche Hotels und Resorts.
- Der Tourismuskonzern TUI setzt zunehmend auf nachhaltige Angebote und hat beispielsweise das Ziel, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein.
- Der Reiseveranstalter „Fairaway“ setzt auf nachhaltigen Tourismus und bietet beispielsweise individuelle Reisen mit Fokus auf nachhaltige Erlebnisse an.
- Das Unternehmen „myclimate“ bietet Klimaschutzlösungen für die Tourismusbranche an und unterstützt Unternehmen dabei, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren und zu kompensieren.
- Das Online-Portal „Tourlane“ hat sich auf nachhaltige Reisen spezialisiert und bietet individuelle Reisen mit Fokus auf nachhaltige Erlebnisse und Unterkünfte an.
KURZ & KNAPP
Die Klimakrise wird die Tourismusbranche in Deutschland in den kommenden 20 Jahren vor große Herausforderungen stellen. Unternehmen, die erfolgreich sein wollen, müssen sich auf nachhaltige Angebote und Geschäftsmodelle ausrichten und auf die Bedürfnisse einer zunehmend klimabewussten Kundschaft reagieren.
Dabei geht es nicht nur um die Umstellung auf umweltfreundliche Verkehrsmittel und nachhaltige Unterkünfte, sondern auch um die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren und die Veränderung der Wertschöpfungsketten. Wenn die Branche diese Herausforderungen erfolgreich meistert, kann sie auch in Zukunft eine wichtige Rolle für die deutsche Wirtschaft spielen.