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Schnelle Abkühlung
Ist ein Ventilator bei Hitze sinnvoll?

Ein Ventilator ist bei Hitze die Grand Dame der Tipps gegen Abkühlung. Man könnte meinen, dass hier garkein Tipp nötig wäre: Wer hat nicht als erstes die leise surrenden Propellerchen im Kopf, wenn es um tropische Nächte geht?

Der Teufel steckt jedoch im Detail, denn nicht immer und überall sind Ventilatoren die beste Wahl. Mit der Zeit hat sich die Auswahl an Geräten und selbst die Luft-Aufschüttelungs-Technik gewandelt und differenziert.

Warum bringt ein Ventilator bei Hitze überhaupt Abkühlung?

Tatsächlich ist das mit der Abkühlung ein Trugschluss: Der Ventilator selbst bringt die (warme) Umgebungsluft in Bewegung, viel mehr passiert erstmal nicht. Die Abkühlung passiert erst am Körper. Der hat sich dazu eine smarte Strategie geschaffen, auch ohne technische Hilfsmittel die eigene Körpertemperatur zu regulieren.

Unser Körper arbeitet bekanntlich am besten bei 36,6°, es dürfen auch mal ein paar Zehntelgrad mehr oder weniger sein. Bei etwa 35,0° ist nach unten Schluss, der Körper kann dann seine Grundfunktionen nicht mehr aufrecht erhalten. Nach oben hin wird es bei 39° ungemütlich, ab 41° gefährlich.

Um das zu vermeiden, regelt der Körper seine Blutzirkulation so, dass das wärmere Blut aus dem Körperinneren in die Außenbereiche transportiert wird. Dort kann es dann abkühlen – vorausgesetzt, die Umgebung ist kälter die Hautoberfläche, mit 34°. Die unnötige Wärme kann jetzt vom Körper abgegeben werden. Ein Ventilator kann jetzt helfen, diese Abwärme, die wie eine Glocke um den Körper herumfließt, besser im Raum zu verteilen.

Liegt die Umgebungstemperatur höher, behilft sich der Körper mit Schwitzen. Die produzierte Flüssigkeit verteilt sich auf der Haut und produziert die sogenannte Verdunstungskälte. Der Schweiß wird von der Sonne erwärmt und beginnt, zu verdunsten. Dabei nimmt er alle verfügbare Energie, auch die Wärmeenergie des Körpers und kühlt ihn ab.

Zuhause haben wir allerdings auch bei 40° im Schatten keine Sonne. Doch auch bei Wind entsteht Verdunstung – mit dem gleichen Effekt. Ein Ventilator kann bei Hitze also mit seinem Erzeugten Luftstrom dort für Abkühlung sorgen, wo er auf verschwitzte Haut trifft.

LIFE HACK

DIY Klimaanlage mit Handtuch und Wassereimer

Das Prinzip Verdunstungskälte kannst du übrigens auch nutzen, indem du einen Ventilator auf ein nasses Handtuch richtest. Vom Wind angeblasen verdunstet auch das Wasser auf dem Stoff und produziert eine leichte Abkühlung im Raum. Damit das Wasser nicht ausgeht, hänge das Handtuch in einen halb gefüllten Wassereimer. So ist immer genug Nachschub da.

Übertreiben sollte man es allerdings nicht: Zu viel Feuchtigkeit im Raum könnte Schimmelbildung begünstigen, damit wäre natürlich keinem geholfen. Ganz neu sind hier Ventilatoren mit Wasserkühlung. Diese Geräte machen sich die Verdunstungskühle ebenfalls zu Nutze, indem sie Wassertanks oder Eiswürfel direkt im Gerät integrieren und so die angenehme Kühlung produzieren.

Bei Wind entsteht Verdunstung

Der Wind ist es also, der uns die nötige Abkühlung bringt. Abseits des Zuhauses können wir uns leicht in die laue Brise bewegen, oder wir lassen uns im Cabrio den Wind um die Nase wehen. Zuhause brauchen wir besonders an heißen Sommertagen etwas technische Nachhilfe mit einem Ventilator oder einem Fächer. Der Einsatz dieser Tools bewirkt übrigens, dass wir mehr schwitzen – und entsprechend auch mehr trinken müssen, um unseren Körper hydriert zu halten.

Eine Studie von 2018, die im „International Journal of Biometeorology“ veröffentlicht wurde, hat gezeigt, dass Ventilatoren bei hitzigen Temperaturen von 35 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 20% die Körpertemperatur um etwa 0,7 Grad Celsius senken können. Eine weitere Studie von 2013, die im „Journal of Thermal Biology“ veröffentlicht wurde, hat gezeigt, dass Ventilatoren bei Temperaturen von 38 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60% die Körpertemperatur um etwa 1,5 Grad Celsius senken können.

Dass das klappt, hat wesentlich mit der vorhandenen Luftfeuchtigkeit zu tun. Durch die Bewegung der Luft reduzieren Ventilatoren die Luftfeuchtigkeit und tragen zur Verbesserung des Komforts bei, indem sie Feuchtigkeit und Wärme von der Haut wegtransportieren.

Ventilator bei Hitze in einem Stadion
Foto: Marco Verch, CC BY 2.0

In Räumen mit niedriger Luftfeuchtigkeit funktioniert dieses Prinzip sogar noch bei Temperaturen von 38°. Zwar ist es dann heißer als im Körper selbst, die trockene Luft kann mit Hilfe des Luftstromes aber noch genügend Verdunstungsfeuchtigkeit aufnehmen.

Bei hoher Luftfeuchtigkeit funktionieren Ventilatoren jedoch nicht so effektiv, da die Luft bereits gesättigt ist und somit keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann. Bei Temperaturen von mehr als 35° und einer hohen Luftfeuchtigkeit kann der Schweiss nicht mehr verdunsten. Schlimmer noch: der Ventilator bläst dann beständig sehr warme Luft auf die Haut, die dann sogar überhitzen kann. In diesem Fall ist man also besser beraten, die Geräte ganz aus zu lassen.

So nutzt du deinen Ventilator bei Hitze optimal

  • Bei Temperaturen bis zu 38° und einer nicht zu hohen (tropischen) Luftfeuchtigkeit
  • Positioniere den Ventilator in deiner Nähe
  • Bringe dich direkt in den Luftstrom
  • Stelle einen beweglichen Luftstrom ein, um Verspannungen zu verhindern
  • Sorge für trockene Umgebungsluft
  • Schließe die Fenster wenn es draußen wärmer ist.
  • Schalte den Ventilator ab, wenn du ihn nicht brauchst
  • Nutze Nachts zum Beispiel eine Timer-Funktion
  • Trinke viel.
TIPP

Ventilatoren sind auch super Luftaustauscher

Eine Kühlung ganz anderer Art kann ein Ventilator bewirken, wenn es in deiner Wohnung schwierig ist, gut durchzulüften. Das ist beispielsweise der Fall, wenn es draußen einfach keinen Wind gibt, oder wenn alle Fenster deiner Wohnung in die gleiche Richtung zeigen.

Stelle dann einfach einen Ventilator bei Hitze in das geöffnete Fenster. Der Luftstrom sorgt für einen besseren Luftaustausch. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn die Außenluft kühler oder frischer ist, beispielsweise in den Morgen- und Abendstunden.

Wann sind Ventilatoren weniger Sinnvoll?

  • Bei hoher Luftfeuchtigkeit: Nicht in jeder Lage solltest du die Propeller anwerfen! Über hohe Luftfeuchtigkeit sprachen wir schon: Wenn es heiß ist UND dazu eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, tust du dir mit dem heißen Luftstrom deines Ventilators keinen Gefallen. Die Feuchtigkeit rund um deinen Körper kann nicht abgebaut werden, anstatt also für Abkühlung zu sorgen, kann dich der Ventilator sogar noch aufwärmen!
  • Bei zu hoher Temperatur: Jenseits der 40° helfen auch Ventilatoren nicht mehr. Sie drücken dann die heiße Luft gegen den Körper, der damit noch schneller überhitzen kann.
  • Bei Allergikern: Auch für Allergiker ist die Idee womöglich wenig verlockend, Pollen und Partikel in der Wohnung extra in Bewegung zu bringen. Hier ist Augenmaß gefragt. Gleiches gilt für Menschen mit Atemwegserkrankungen.
  • Bei intensiver Dauernutzung: Wir alle kennen das unangenehme Gefühl bei Zugluft. Unser Körper reagiert auf punktuelle Kühlungen, dank den Thermorezeptoren, die dafür sorgen, dass Temperaturuntschiede ausgeglichen werden. Die Durchblutung unserer Haut bleibt gleich und die Muskeln in den betroffenen Körperbereichen kühlen aus. Dies kann sogar zu Verspannungen führen.
  • Wenn man auch ein Fenster aufmachen kann: Richtige, frische Luft ist immer die bessere Alternative, solange sie kühlt. Denn auch Ventilatoren verbrauchen Energie und setzen diese meist in Wärme um. Über den Daumen gepeilt kann man sagen, dass ein 100W Ventilator so viel Abwärme produziert, wie ein Mensch. Das ist an einem heißen Sommertag vielleicht nicht viel, aber eben auch nicht nichts.
TIPP

Ventilatoren sind auch im Winter sinnvoll!

Die Nutzung von Ventilatoren ist übrigens auch im Winter sinnvoll! Sie sorgen dafür, dass die Luft im Zimmer stärker zirkuliert. Der Luftaustausch findet zwischen der warmen (leichteren) Luft an der Zimmerdecke und der kühleren am Boden statt.

Die warme Luft wird gleichmäßiger im Raum verteilt. Besonders in hohen Altbauräumen und Dachgeschossen helfen Ventilatoren so, Energie zu sparen.

Welche Arten von Ventilatoren gibt es?

Ventilator bei Hitze im Büro
Maeco Fan 1056

Einfache Tischventilatoren

Die kleinen und mobilen Geräte kommen in der Regel mit dem geringsten Stromverbrauch. Ihr Aktionsradius ist gering, aber punktgenau, wenn man sich zumeist in der Nähe aufhält. Da auch Materialverbrauch und Transportkosten vergleichsweise gering sind, ist ein Tischventilator die ökologisch sinnvollste Wahl. Voraussetzung ist, dass man das Gerät genau da hat, wo man es braucht. Im Schnitt brauchen diese Geräte 700 Wattstunden.

Unser aktueller Tipp ist der Meaco Fan mit allseits guten Testergebnissen, sehr guter Energieeffizienz, geringem Geräuschpegel und ordentlich Kraft.

Turm- und Standventilatoren

Nachdem Standventilatoren Jahrzehntelang das Maß der Dinge waren, konnten in den letzten Jahren die effizienteren und leiseren Turmventilatoren den Markt aufmischen.

Die langen Geräte haben den Vorteil, dass sie platzsparender und elegant im Design sind. Standventilatoren können jedoch größere Räume effektiver kühlen, da sie meist einen höheren Luftdurchsatz haben. Außerdem haben Standventilatoren oft eine größere Reichweite und können fast immer als oszillierende Geräte verwendet werden, wodurch sie den Luftaustausch im Raum verbessern können. Schick sind Turmventilatoren, die ebenfalls oszillieren können. Dabei dreht sich meist der gesamte Turm langsam von rechts nach links.

Turmventilatoren brauchen in der Regel 1.000 Wattstunden, normale Standventilatoren etwa 1.600 Wattstunden.

Ein besonderes Schmankerl jenseits der Türme ist Dysons „Cool AM07„, der ganz ohne Rotorblätter auskommt und dabei aussieht wie eine Requisite aus einem Science Fiction Film. Im Verbrauch schlägt er sich besser als die meisten Standventilatoren und ist damit durchaus eine (teure) Empfehlung.

Deckenventilatoren

Wer nicht nur eine kleine Ecke in seinem Haus belüften will, sondern eigentlich alles, der sollte genauer über die Anschaffung eines Deckenventilators nachdenken, zum Beispiel dem energieeffizienten Raja

Deckenventilatoren sind eine sichere Option für die Raumklimatisierung, da ihre Rotorblätter einen größeren Durchmesser haben als gewöhnliche Ventilatoren und somit langsamer drehen. Allerdings erfordern sie hohe Räume mit einer Mindesthöhe von 2,30 m zwischen dem Boden und den Rotorblättern. Die meisten Modelle können an der Deckenlichtinstallation angebracht werden und einige sogar mit Lampen ausgestattet sein, um Ventilation und Beleuchtung zu kombinieren.

Deckenventilatoren mit Brushless-Motoren sind energieeffizienter und verbrauchen nur etwa die Hälfte der Elektrizität im Vergleich zu Geräten mit normalen Elektromotoren. (Das gilt übrigens auch für Standventilatoren) Beim Kauf eines Ventilators mit Beleuchtung sollte auch der Stromverbrauch der Lampen berücksichtigt werden. Einige Modelle haben eine Zugschnur zur manuellen Veränderung der Geschwindigkeitsstufen und zum Ein- und Ausschalten, während andere über eine Fernbedienung mit Batterien gesteuert werden können.

Im Winter kann ein Deckenventilator, der in beide Richtungen laufen kann, bei der Wärmeverteilung helfen, indem er kalte Luft vom Boden an die Decke zieht und die angesammelte warme Luft wieder nach unten leitet, um so den Wärmebedarf zu verringern und Heizkosten zu sparen. Der Stromverbrauch liegt zwischen 20 und 120 Watt (ohne Beleuchtung).

Luftkühler

Ein Luftkühler-Ventilator funktioniert indem er Luft auf befeuchtetes Material bläst, was die Verdunstung des Wassers und damit die Abkühlung der Umgebungsluft bewirkt. Das Gerät arbeitet besonders effektiv in trockenen, warmen Räumen und verbraucht weniger Strom als mobile Klimageräte. Allerdings kann die Temperatur nicht genau reguliert werden und je höher die Luftfeuchtigkeit ist, umso ineffizienter ist das Gerät. Es ist wichtig, den Raum nicht geschlossen zu halten, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren und den Ventilator idealerweise mit dem Rücken zu einer Frischluftquelle zu platzieren. Der Stromverbrauch liegt bei 70 bis 150 Watt und es empfiehlt sich, das Gerät nicht unbeaufsichtigt laufen zu lassen. Lesen Sie die Gebrauchsanleitung und achten Sie auf hygienische Bedingungen.

Vernebler

Geräte, die zur Kühlung von Räumen dienen, nutzen einen Ventilator, um einen feinen Nebel aus kleinen Wassertröpfchen in die Luft zu stäuben. Die Größe der Wassertröpfchen ist von entscheidender Bedeutung für den Kühlungseffekt, denn je kleiner die Tröpfchen sind, desto schneller verdunsten sie und somit wird ein größerer Kühlungseffekt erzielt. Die Verdunstungswärme, die dabei freigesetzt wird, ist latent. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sich in manchen Fällen Mikroorganismen im Wasserbehälter entwickeln können. Aus diesem Grund wird das Wasser in einigen Geräten desinfiziert, bevor es zerstäubt wird.

Die Extraklasse

Foto: GreenFan

Der BALMUDA The GreenFan ist ein hochmodernes Gerät, das für seine Energieeffizienz bekannt ist. Der Ventilator hat einen innovativen Brushless-Motor, der nur etwa die Hälfte der Elektrizität eines gewöhnlichen Elektromotors verbraucht. Dies macht ihn zu einer kosteneffektiven und umweltfreundlichen Wahl für alle, die Wert auf Nachhaltigkeit legen.

Ein weiteres Highlight des Ventilators ist seine Effizienz bei der Kühlung. Der Ventilator produziert einen starken Luftstrom, der den Raum in kürzester Zeit abkühlen kann. Die Geschwindigkeitsstufen lassen sich leicht regulieren, und dank der Fernbedienung ist die Bedienung einfach und bequem.

Der GreenFan ist auch besonders stilvoll und passt treffsicher in jedes Hygge Wohnzimmer. Vor allem seine kompakte Größe und das minimale Apple-Design wirken erfrischend. Und das muss ein Ventilator bei Hitze erstmal schaffen. Außerdem ist er noch leiser als die anderen sehr leisen Ventilatoren und stört tatsächlich nicht beim Schlafen. Gute Nacht!

Ventilator bei Hitze vs Klimaanlage vs Wärmepumpe: Was ist besser?

Wenn es um Nachhaltigkeit geht, sind Ventilatoren echt der bessere Weg, um das Raumklima zu verbessern. Im Vergleich zu Klimaanlagen verbraucht ein Ventilator bei Hitze viel weniger Energie und ist auch nochmal günstiger, sowohl beim Kauf als auch bei den Wartungskosten. Klar, Ventilatoren sind keine Öko-Helden, aber sie sind trotzdem die bessere Wahl für die Umwelt.

Wenn es allerdings um Nachhaltigkeit geht, ist es schwer, einen besseren Kandidaten als Wärmepumpen zu finden. Im Vergleich zu Klimaanlagen verbrauchen sie wesentlich weniger Energie und sind auch beim Kauf und bei den Wartungskosten günstiger. Und auch im Vergleich zu Ventilatoren haben sie die Nase vorn, denn sie können nicht nur das Raumklima regulieren, sondern auch als Heizung fungieren. Trotzdem sind Ventilatoren immer noch die umweltfreundlichere Option im Vergleich zu Klimaanlagen und sind auch einfacher und günstiger in der Anschaffung.

KURZ & KNAPP

Ventilatoren bei Hitze sind eine einfache, sichere und wirksame Methode, für etwas Abkühlung zu sorgen.

  • Unter 35° sind Ventilatoren eine gute Idee
  • Ventilatoren sind besser als Klimaanlagen
  • Ventilatoren verbrauchen vergleichsweise wenig Energie
  • Bei trockener Luft sind Ventilatoren am wirksamsten